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Balkonkraftwerk-Förderung München: Guide zum 320€-Zuschuss

Jee-Won Seo
Balkonkraftwerk-Förderung München: Guide zum 320€-Zuschuss

Du wohnst in München und möchtest deine Stromrechnung mit eigener Solarenergie senken? Perfekt! Die Stadt München unterstützt dich dabei mit einem attraktiven Zuschuss von bis zu 320 Euro für dein neues Balkonkraftwerk. Dieser Guide führt dich verständlich und lückenlos durch den gesamten Prozess – von den Voraussetzungen bis zur Auszahlung.

Dein Vorteile eines Balkonkraftwerks in München

Die Vorstellung, eigenen Strom zu produzieren, war lange Zeit nur Hausbesitzern mit großen Dächern vorbehalten. Doch diese Zeiten sind endgültig vorbei. Mit einem Balkonkraftwerk, auch Stecker-Solar-Gerät genannt, kann jeder in München zum Teil seiner eigenen Energiewende werden. Und selten war der Zeitpunkt dafür so ideal wie heute.

Finanziell ist der Schritt zur eigenen Mini-Solaranlage extrem attraktiv. Je nach Größe und Ausrichtung deines Balkonkraftwerks kannst du deine jährliche Stromrechnung um 140 bis 400 Euro reduzieren. Rechnet man den städtischen Zuschuss mit ein, amortisiert sich die Anschaffung oft schon nach zwei bis drei Jahren. In einer Zeit steigender Strompreise ist das nicht nur eine Ersparnis, sondern ein Stück finanzielle Unabhängigkeit.

Gleichzeitig leistest du einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz. Ein typisches Balkonkraftwerk spart jährlich zwischen 300 und 600 kg CO₂ ein und unterstützt Münchens ehrgeiziges Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Du wirst damit zu einem aktiven Gestalter der lokalen Energiewende.

Was viele zögern ließ, war die Bürokratie – doch auch hier gibt es fantastische Neuigkeiten. Durch das bundesweite Solarpaket 1 aus dem Jahr 2024 wurden die Regeln drastisch vereinfacht. Die Leistungsgrenzen wurden angehoben, und die lästige separate Anmeldung beim Netzbetreiber ist weggefallen. Die Kombination aus großzügiger lokaler Förderung, sinkenden Preisen für die Technik und einfacheren Regeln schafft ein perfektes Zeitfenster, um jetzt aktiv zu werden.

Du lebst in einer anderen Region Deutschlands und möchtest mehr über Balkonkraftwerk-Förderungen erfahren? Dann schau die unseren umfassenden Leitfaden zu Balkonkraftwerk-Förderungen an!

So viel Geld bekommst du wirklich

Die Stadt München hat die Förderung für Balkonkraftwerke im Rahmen ihres umfassenden Förderprogramms Klimaneutrale Gebäude (FKG) verankert. Für dich als Privatperson ist der Prozess aber erfreulich unkompliziert. Die Förderformel ist einfach und transparent: Du erhältst 0,40 € pro Watt-Peak (Wp) Modulleistung. Watt-Peak ist die Maßeinheit für die Spitzenleistung eines Solarmoduls unter Standard-Testbedingungen.

Allerdings gibt es zwei Obergrenzen, die du kennen musst:

  1. Leistungs-Deckel: Die Förderung wird für eine Modulleistung von maximal 800 Wp berechnet. Das ergibt einen maximalen Zuschuss von 320 € (800 Wp×0,40 €/Wp). Auch wenn deine Module mehr Leistung haben, bleibt der Förderbetrag bei dieser Obergrenze.
  2. Kosten-Deckel: Der Zuschuss beträgt maximal 50 % deiner gesamten förderfähigen Investitionskosten. 

Zu den „förderfähigen Investitionskosten“ zählt alles, was du für den Betrieb der Anlage benötigst: die Solarmodule, der Wechselrichter, das notwendige Befestigungsmaterial und sogar ein gleichzeitig gekaufter Batteriespeicher. Solltest du die Montage von einem Fachbetrieb durchführen lassen, zählen auch diese Kosten dazu. Die Wechselwirkung zwischen diesen beiden Deckeln ist entscheidend. Um die vollen 320 € zu erhalten, muss deine 800-Wp-Anlage inklusive Zubehör mindestens 640 € kosten. Ist sie günstiger, greift der 50-%-Deckel. Die folgende Tabelle zeigt dir, wie sich das in der Praxis auswirkt:

Modulleistung (Wp)

Gesamtkosten (Beispiel)

Berechnung (0,40 €/Wp)

50%-Kosten-Deckel

Tatsächlicher Zuschuss

430 Wp

450 €

172 €

225 €

172 €

860 Wp

600 €

320 € (max. 800 Wp)

300 €

300 €

860 Wp

700 €

320 € (max. 800 Wp)

350 €

320 €

900 Wp + Speicher

1.200 €

320 € (max. 800 Wp)

600 €

320 €

Die Förderstruktur zielt klar darauf ab, den Kauf von leistungsstarken Standardanlagen mit rund 800 Wp zu fördern. Besonders zukunftsweisend ist die explizite Einbeziehung von Speichern. Die Stadt erkennt damit an, dass die intelligente Nutzung des eigenen Stroms der nächste wichtige Schritt ist, um die Eigenverbrauchsquote zu maximieren und das Stromnetz zu entlasten.

Die Checkliste zum Erfolg: Erfüllst du die Voraussetzungen für die Förderung?

Bevor du den Antrag stellst, prüfe kurz, ob du alle Kriterien erfüllst. Die Hürden sind bewusst niedrig gehalten.

Antragsberechtigt bist du, wenn du:

  • eine Privatperson bist. 
  • deinen Haupt- oder Nebenwohnsitz im Stadtgebiet München hast (Postleitzahlen 80331 bis 81929). 
  • die Person bist, die das Balkonkraftwerk bezahlt (die Rechnung muss auf deinen Namen ausgestellt sein). 
  • die Anlage an deiner gemeldeten Münchner Adresse installierst und betreibst. 

Ganz wichtig für Mieterinnen, Mieter und Mitglieder von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG): Ihr seid ausdrücklich antragsberechtigt! Die Stadt München hat den Prozess hier stark vereinfacht: Für den Förderantrag selbst musst du keine Genehmigung des Vermieters oder der WEG einreichen. Aber Achtung, das ist ein entscheidender Punkt: Zivilrechtlich benötigst du für die Anbringung einer Anlage an der Fassade oder am Balkongeländer trotzdem die Zustimmung des Eigentümers. Hole dir diese Erlaubnis unbedingt schriftlich ein, bevor du das Gerät kaufst, um späteren Ärger zu vermeiden.

Nicht gefördert werden gebrauchte Anlagen sowie Anlagen, die außerhalb des Münchner Stadtgebiets installiert werden. 

Vom Antrag bis zur Auszahlung: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Förderung

Der gesamte Prozess läuft digital über das Förderportal der Stadt München ab. Wenn du die Reihenfolge genau einhältst, ist es wirklich unkompliziert.

Schritt 1: Die Goldene Regel – erst der Antrag, dann der Kauf!

Das ist der wichtigste Punkt im gesamten Prozess und die häufigste Fehlerquelle: Das Prinzip „Antrag vor Auftrag“ ist unumstößlich.  Wenn das Datum auf deiner Rechnung vor dem Datum deines Antrags liegt, wird die Förderung ausnahmslos abgelehnt.  Gehe also auf das städtische Förderportal, registriere dich dort und fülle den Online-Antrag für ein Stecker-Solar-Gerät aus. In diesem ersten Schritt musst du noch keine Dokumente hochladen. 

Schritt 2: Auf das grüne Licht der Stadt warten

Nachdem du den Antrag online eingereicht hast, erhältst du eine automatische Eingangsbestätigung. Kurz darauf folgt eine zweite, entscheidende Nachricht im Portal mit dem Betreff „Die beantragte(n) Maßnahme(n) dürfen beauftragt werden“.  Erst wenn du diese Nachricht erhalten hast, darfst du dein Balkonkraftwerk bestellen oder kaufen.

Schritt 3: Dein Balkonkraftwerk kaufen und installieren

Ab dem Datum deines Antrags hast du nun ein ganzes Jahr Zeit, um die Anlage zu kaufen, zu installieren und die finalen Unterlagen einzureichen.  Diese großzügige Frist gibt dir die nötige Flexibilität, um auf Angebote zu warten oder die Installation in Ruhe zu planen. Eine Verlängerung dieser Frist ist nicht möglich.

Bei uns findest du eine breite Auswahl an Balkonkraftwerk-Komplettsets für jede Wohnsituation - ebenso passende Balkonkraftwerk-Speicher.

Schritt 4: Den „Verwendungsnachweis“ einreichen – die Papiere für dein Geld

Sobald deine Anlage installiert ist, loggst du dich wieder im Förderportal ein, um den sogenannten „Verwendungsnachweis“ zu erbringen. Das bedeutet, du lädst die finalen Dokumente hoch, die belegen, dass du das Projekt umgesetzt hast.

Folgende Unterlagen werden benötigt  :

  1. Die vollständige Rechnung für dein Balkonkraftwerk, auf der alle Komponenten, dein Name und deine Adresse klar ersichtlich sind.
  2. Eine Kopie deines Personalausweises (Vorder- und Rückseite) als Nachweis für deine Identität und deinen Wohnsitz.
  3. Das ausgefüllte und unterschriebene Formblatt „Selbsterklärung Stecker-Solar-Geräte“, das du auf der Webseite der Stadt findest.
  4. Falls zutreffend, eine Kopie deines gültigen München-Passes. 

Schritt 5: Die Belohnung – wann das Geld auf deinem Konto ist

Nachdem du alle Unterlagen hochgeladen hast, prüft die Stadt deinen Antrag. Wenn alles vollständig und korrekt ist, erhältst du einen offiziellen Förderbescheid per Post.  Die eigentliche Auszahlung des Zuschusses erfolgt dann acht bis zehn Wochen nach dem Datum dieses Bescheids direkt auf dein Konto. 

Die letzten Formalitäten: Anmeldung und rechtliche Pflichten nach dem Kauf

Die Förderung ist der eine Teil, die offizielle Inbetriebnahme der andere. Aber auch hier ist vieles einfacher geworden.

Die einfache Pflicht: Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR)

Jede stromerzeugende Anlage in Deutschland – egal wie klein – muss bei der Bundesnetzagentur im sogenannten Marktstammdatenregister (MaStR) gemeldet werden.  Das ist gesetzlich vorgeschrieben und dient der Übersicht über die Stromnetze. Die Registrierung ist kostenlos, dauert online nur etwa 15 bis 20 Minuten und muss innerhalb eines Monats nach der Inbetriebnahme erfolgen.  Du benötigst dafür nur deine persönlichen Daten sowie die technischen Angaben zu den Modulen und dem Wechselrichter, die du auf dem Datenblatt deines Geräts findest. 

Gute Nachrichten vom Netzbetreiber: Keine separate Anmeldung bei den SWM mehr!

Hier kommt die beste Nachricht für alle, die Bürokratie scheuen: Dank der neuen Gesetzeslage musst du dein Balkonkraftwerk nicht mehr separat beim örtlichen Netzbetreiber (in München die SWM Infrastruktur) anmelden.  Das Marktstammdatenregister informiert die SWM automatisch über deine neue Anlage. Dieser Schritt, der früher oft für Verwirrung sorgte, entfällt komplett und macht den gesamten Prozess deutlich schlanker.

Häufige Fragen & Antworten: Dein Spickzettel für den Förderdschungel

Hier findest du schnelle Antworten auf die wichtigsten Fragen, die im Prozess immer wieder aufkommen.

Wie viel Leistung darf mein Balkonkraftwerk haben?

Dein Wechselrichter darf maximal 800 Watt (W) in dein Hausnetz einspeisen. Die Gesamtleistung deiner Solarmodule darf aber höher sein, bis zu 2000 Watt-Peak (Wp). Die Münchner Förderung berechnet sich jedoch auf Basis von maximal 800 Wp der Modulleistung. 

Wird ein Batteriespeicher ebenfalls von der Stadt München gefördert?

Ja! Wenn du den Speicher zusammen mit dem Balkonkraftwerk kaufst, zählen seine Kosten zu den förderfähigen Gesamtkosten. Das hilft dir, den 50-%-Kostendeckel besser auszunutzen. 

Was passiert mit der Förderung, wenn ich aus München wegziehe?

Ein Umzug aus dem Stadtgebiet gilt als „förderschädlich“. Du bist verpflichtet, den Umzug zu melden, was zu einer anteiligen Rückforderung des Zuschusses führen kann. 

Muss ich die Genehmigung meines Vermieters schon beim Antrag vorlegen?

Nein, die Stadt verlangt dieses Dokument nicht für den Förderantrag. Du benötigst die schriftliche Erlaubnis aber zwingend für die Montage. Unser dringender Rat: Kümmere dich darum, bevor du Geld ausgibst. Ein Musterformular findest du hier.

Was ist der häufigste Fehler, der zur Ablehnung des Antrags führt?

Ganz klar: Das Balkonkraftwerk zu kaufen, bevor der Online-Antrag gestellt und von der Stadt die Freigabe erteilt wurde. Das Rechnungsdatum muss nach der Genehmigung im Förderportal liegen. 

Fazit: Mach es einfach – Dein Weg zu günstigerem Strom und mehr Klimaschutz

Der Weg zu deinem eigenen Sonnenstrom vom Balkon war in München noch nie so einfach und finanziell attraktiv. Die Stadt hat mit dem 320-Euro-Zuschuss einen starken Anreiz geschaffen, und die bundesweiten Vereinfachungen haben die bürokratischen Hürden auf ein Minimum reduziert.

Die wichtigsten Schritte sind klar: Halte dich an die goldene Regel „Erst beantragen, dann kaufen“, sichere dir als Mieter die Erlaubnis deines Vermieters und melde die Anlage nach der Installation im Marktstammdatenregister an. Mit diesem Guide hast du eine verlässliche Anleitung, die dich sicher durch den Prozess führt. Der Weg zu deiner eigenen kleinen Energiewende ist frei. Worauf wartest du noch?

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Bildnachweis: Foto von Daniel Schmidt auf Unsplash

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Jee-Won Seo ist Head of Content bei Yuma