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Balkonkraftwerke vor Wetterschäden schützen

Jee-Won Seo
PV-Anlage bei Regen auf Flachdach

Ein Balkonkraftwerk ist rund um die Uhr der Witterung ausgesetzt. Muss man sein Balkonkraftwerk davor schützen?

Stürme, Hitzewellen, Hagelschauer – mit fortschreitendem Klimawandel nehmen auch Extremwetterereignisse zu. Wann man sein Balkonkraftwerk davor schützen muss und wie das geht, erfährst du in diesem Text.

Sind Balkonkraftwerke wetterfest?

Balkonkraftwerke sind dafür konzipiert, draußen zu stehen. Dementsprechend sind sie witterungsbeständig: Alle Komponenten sind rostfrei. Die Solarmodule sind so gebaut, dass weder Wasser noch Schmutz eindringen können. Alle Kabel und Kabelverbindungen sind wasserfest und außerdem UV-beständig. So halten sie viel Sonneneinstrahlung aus, ohne spröde zu werden. Auch der Wechselrichter ist in der Regel wetterfest, sollte aber vorsichtshalber unterhalb des Moduls angebracht werden, damit er nicht ständig mit Sonnenlicht und Regen in Kontakt kommt. Eis und Kälte machen dem Balkonkraftwerk und den zugehörigen Komponenten ebenfalls nichts aus.

Vor welchen Umwelteinflüssen muss ich mein Balkonkraftwerk schützen?

Auf einige Dinge sollte man trotzdem achten, damit man möglichst lange etwas von der Stecker-Solaranlage hat – und auch möglichst viel.

Balkonkraftwerk vor Sonneneinstrahlung schützen?

Ein Balkonkraftwerk ist dazu da, möglichst viel Sonnenlicht einzufangen. Deshalb besteht es aus Materialien, die viel Sonne gut vertragen, ohne spröde zu werden. So sind beispielsweise alle Kabel UV-beständig. Zwar arbeiten Solarzellen nicht mehr so effizient, wenn es zu heiß wird. Ein Schutz vor der Sonne macht aber natürlich trotzdem keinen Sinn, denn verschattet produziert das Balkonkraftwerk deutlich weniger bis gar keine Energie. Der Wechselrichter lässt sich gut unterhalb des Solarmoduls und damit in dessen Schatten platzieren. Das ist allerdings kein Muss. Achte lediglich darauf, ihn nicht direkter Sonneneinstrahlung oder ungeschützt dem Regen auszusetzen. So arbeitet dein Balkonkraftwerk am effizientesten.

Balkonkraftwerk vor Wind und Sturm schützen?

Wenn das Balkonkraftwerk richtig und fest am Dach oder Balkon montiert ist, muss es nicht extra gegen Wind und Sturm geschützt werden. Bei Balkonkraftwerken wie dem Yuma Flat, die mithilfe einer Aufständerung zum Beispiel auf Flachdächern oder Gartenflächen aufgestellt werden, ist aber auf die richtige Ballastierung zu achten, da durch die Neigung der Solarmodule Wind die Mini-Solaranlage umkippen, anheben oder sogar wegwehen kann. Das bedeutet: Das Balkonkraftwerk wird mit zusätzlichem Material beschwert. Wir empfehlen handelsübliche Betonplatten aus dem Baumarkt. Die Menge des Gewichts richtet sich nach der Windzone des Standorts – in Küstennähe ist es zum Beispiel grundsätzlich deutlich windiger als in der Mitte Deutschlands – und dem Reibungswiderstand des Untergrundes. Wie du dein Yuma-Balkonkraftwerk richtig ballastierst, kannst du bequem der mitgelieferten Bedienungsanleitung entnehmen. Sollte die Gefahr eines extremen Sturms bestehen, kannst du das flexible Balkonkraftwerk natürlich vorsorglich in einem Schuppen oder in einer Garage in Sicherheit bringen.

Balkonkraftwerk vor Schnee schützen?

Schnee schadet den Solarmodulen nicht. Eine Schneeschicht kann aber dazu führen, dass das im Winter ohnehin schon spärliche Sonnenlicht nicht mehr zu den Solarzellen durchkommt. Dass Schnee auf den glatten Flächen der Paneele liegenbleibt, ist aber eher unwahrscheinlich. Das liegt an der Neigung, in der die Balkonkraftwerke optimalerweise aufgestellt oder montiert sind, und daran, dass sich die Module bei der Stromproduktion erwärmen und den Schnee damit zum Schmelzen bringen. Bleibt dennoch Schnee auf den Modulen liegen, kann er vorsichtig geräumt werden, um auch im Winter vom Balkonkraftwerk zu profitieren. Wie beim Enteisen von Autos gilt: Hände weg von heißem Wasser. Auf den kalten Glasscheiben kann es zu Rissen führen. Besser ist es, den Schnee mit einer Teleskopstange oder einem Besenstiel und einem weichen Lappen zu entfernen. Dabei unbedingt auf die eigene Sicherheit achten!

Balkonkraftwerk vor Hagel schützen?

Die Gefahr von Hagelschäden am Balkonkraftwerk ist eher gering, da zugelassenen Module in aller Regel TÜV-geprüft sind. Dazu gehört auch ein Hagelschlagtest. Sollte es jedoch zu einem extremen Unwetter mit besonders großen Hagelkörnern kommen, sind Beschädigungen nicht auszuschließen. Das können Mikrorisse oder Zellbrüche sein, die die Haltbarkeit des Panels verringern können, Glasschäden, die zum Ausfall der gesamten Anlage führen können, oder Rahmenschäden, die Isolationsfehler zur Folge haben können. Wenn ein extremer Hagelschauer vorhergesagt wird, möchte man vielleicht lieber auf Nummer sicher gehen. Flexible Balkonkraftwerke wie das Yuma Flat kann man zum Beispiel in einer Garage oder in einem Schuppen unterstellen. Gut zugängliche Anlagen kann man schon schützen, indem man sie mit einer festen Plane abdeckt.

Balkonkraftwerk vor Regen schützen?

Zwar produzieren Solarmodule bei Regen weniger Strom als bei Sonnenschein, trotzdem darf man sich ab und zu über den Niederschlag freuen. Denn wenn Solarmodule zu heiß werden, nimmt der Energieertrag ab. Sommerregen kann eine willkommene Abkühlung sein. Aber auch in der kalten Jahreszeit hat Regen einen schönen Nebeneffekt: Er reinigt ganz automatisch die Glasoberflächen von Staub und Vogelkot. So können die Sonnenstrahlen wieder gut zu den Solarzellen durchdringen und der Ertrag der Anlage steigt. Da alle Komponenten eines Balkonkraftwerks – Kabel, Kabelbuchsen, Wechselrichter und sogar die Wieland-Steckdose – witterungsbeständig sind, ist kein Regenschutz notwendig.

Balkonkraftwerk vor Blitzschlag schützen?

Blitze schlagen nicht immer, aber oft am höchsten Punkt ein. Selbst wenn ein Balkonkraftwerk auf dem Dach angebracht ist, gibt es in der Regel am Haus noch deutlich höhere Punkte wie den First oder den Schornstein. Auch bei der Montage am Balkon ist eine Absicherung gegen Blitzschlag nicht zwingend erforderlich. Höchstens bei der Aufstellung auf einem Flachdach kann die Blitzschlaggefahr erhöht sein, weil das Balkonkraftwerk in diesem Fall den höchsten Punkt des Daches markiert. Dann kann ein Blitzableiter Sinn machen.

Balkonkraftwerk vor Staub, Pollen und Vogelkot schützen?

Er ist zwar kein Naturereignis, fällt aber auch vom Himmel – Vogelkot und anderer Schmutz oder Staub. Davor schützen kann man seine Solarmodule leider nicht. Bei entsprechender Neigung der Paneele ist das aber grundsätzlich erstmal kein Problem, denn dann reinigt der Regen sie automatisch. Trotzdem sollte man die Oberflächen regelmäßig auf stärkere Verschmutzungen überprüfen und im Zweifel das Balkonkraftwerk reinigen. Da alle Komponenten eines Balkonkraftwerks wasserfest sind, kann auch kein Staub oder sonstiger Schmutz eindringen.

Zahlt die Versicherung bei Wetterschäden?

Die meisten Versicherungsunternehmen zählen Mini-Solaranlagen zum Hausrat. Schäden an ihnen sind daher bei vielen Anbietern über die Hausratversicherung abgedeckt. Eine Ausnahme sind Balkonkraftwerke, die an Fassaden befestigt sind. Für sie kommt in der Regel die Wohngebäudeversicherung auf. Um ganz sicher zu gehen, ob wetterbedingte Schäden am Balkonkraftwerk versichert sind, lohnt sich eine kurze Nachfrage beim Versicherer. Fallen Teile des Balkonkraftwerks witterungsbedingt – zum Beispiel durch Sturm – herab und beschädigen dabei fremdes Eigentum oder verletzen im schlimmsten Fall sogar Menschen, kommt die Haftpflichtversicherung in der Regel für den entstandenen Schaden auf. Alles zu Versicherungs- und Haftungsfragen bei Balkonkraftwerken findest du hier.

Fazit

Balkonkraftwerke werden in der Regel so gebaut, dass Schnee, Sonne, Regen, Kälte und Gewitter ihnen nichts anhaben können. Am wichtigsten ist die Ballastierung von Balkonkraftwerken, die nicht fest montiert sind, als Schutz vor Wind. Im besten Fall kontrolliert man die Mini-Solaranlage regelmäßig auf Wetterschäden, um im unwahrscheinlichen Fall einer Beschädigung schnell reagieren zu können. Im Regelfall greift dann die Hausrats- oder Gebäudeversicherung.

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Personen im Haushalt

Andreas König

Als Content-Manager kümmert sich Andreas bei Yuma um Redaktionelles. Hier nutzt er seine Erfahrung aus dem technischen Vertrieb und diversen Redaktionen, um über News und Wissenswertes zur Photovoltaik zu informieren.