Dein Balkonkraftwerk läuft, aber du hast keine Ahnung, wie viel Strom es eigentlich produziert? In diesem Artikel erfährst du, wie du die Stromproduktion sinnvoll trackst und die Rendite deines Balkonkraftwerks berechnest.
Was ist eigentlich eine Rendite?
Um dein Balkonkraftwerk gewinnbringend zu betreiben, solltest du wissen, wie viel Ertrag es innerhalb eines bestimmten Zeitraums erbringt oder – mit anderen Worten – wie hoch die Rendite deines Balkonkraftwerks ist. Die Rendite berechnet den Gewinn einer Kapitalanlage und wird in Prozent angegeben. Da sie in der Regel für ein volles Jahr berechnet wird, wird sie meist mit dem Zusatz p.a. (per annum) gekennzeichnet.
Wie berechne ich meine Rendite?
Leider reicht es nicht, nur auf die Gewinne zu schauen, um die Rendite zu berechnen. Wenn du wissen möchtest, wie viel Ertrag dein Balkonraftwerk dir wirklich bringt, musst du deine Gewinne (sprich den selbstproduzierten Strom) ins Verhältnis zu deinem Kapitaleinsatz (alle Kosten für Balkonkraftwerk und Montage) stellen. Schauen wir uns mal ein konkretes Beispiel an:
Hanna und Max verbrauchen jedes Jahr 2.300 kWh Strom und zahlen dafür beim Netzbetreiber 42 ct pro kWh. Um Kosten zu sparen und weniger CO2-Emmissionen zu produzieren, haben sie sich ein Balkonkraftwerk im Komplettset für 640 Euro gekauft und montiert. Damit gewinnen sie im Jahr 861kWh Strom. Um den Ertrag zu berechnen, stellen sie folgende Rechnungen an:
861kWh (Strom aus eigener Produktion) x 0,42 Euro (Strompreis) = 361,62 Euro (Ertrag)
361,62 Euro (Ertrag): 640 Euro (Investitionskosten) x 100 = 56,50 Prozent (Rendite)
Hanna und Max sparen also jedes Jahr 361,62 Euro, die sie sonst für den Strom vom Netzbetreiber gezahlt hätten und freuen sich über eine Rendite von rund 56,50 Prozent.
Online-Ertragsrechner
Mathemuffel, die keine Lust haben, selbst zu rechnen, finden hier den Yuma Strom-Spar-Checker, der die Kosten für ein Balkonkraftwerk ins Verhältnis zu den Einsparungen setzt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Rechnern, die lediglich den Strompreis mit der Leistung der Anlage multiplizieren, berücksichtigt unser Tool auch Faktoren wie Standort, Ausrichtung der Solarmodule, Sonneneinstrahlung und Wetterbedingungen. So erhältst du bereits vor dem Kauf deines Balkonkraftwerks eine genaue Schätzung, wie viel Strom du tatsächlich selbst nutzen und wie viel du dadurch sparen kannst.
Wie kann ich meine Rendite tracken?
Um die Rendite zu maximieren, ist es sehr wichtig, das Balkonkraftwerk permanent zu überwachen und zu optimieren. Dafür gibt es unterschiedliche Strommessgeräte auf dem Markt.
Unser Tipp: Achte bei der Auswahl darauf, ein Gerät auszusuchen, dessen Eigenverbrauch möglichst gering ist, damit hier nicht zu viel wertvolle Energie abfließt.
Messsteckdose
Weit verbreitet sind sogenannte Messsteckdosen. Sie werden zwischen Balkonkraftwerk und Steckdose gesteckt und messen dort den Stromfluss. Je nach Ausführung verfügen die Messsteckdosen zum Teil auch über Funk und können zum Beispiel über eine App ausgelesen werden.
Hier sind einige unserer Messsteckdosen, die dir helfen, den Energieverbrauch deines Balkonkraftwerks zu überwachen und zu optimieren:
- EcoFlow Smart Plug: WLAN-Steckdose zur Energieüberwachung und intelligenten Steuerung von Geräten. Ideal für EcoFlow-Balkonkraftwerke. Misst den Energieverbrauch in Echtzeit und sorgt für eine bedarfsgerechte und intelligente Stromzuweisung.
- Anker SOLIX Smart Plug: Bluetoothfähige WLAN-Steckdose für die intelligente Überwachung und Steuerung der Stromerzeugung. Nur kompatibel mit der Anker Solix Solarbank 2 Serie. Der Anker Solix Smart Plug stellt eine Alternative zum Anker Smart Meter dar.
- MyStrom WiFi Switch: Der WiFi Switch von myStrom ist ein WLAN-fähiges Energiemessgerät, mit dem du den Stromertrag deiner Stecker-Solaranlage ganz simpel per App messen und dokumentieren kannst.
Achte darauf, dass die Messsteckdose mit deinem Balkonkraftwerk kompatibel und je nach Standort wetterfest ist, um Schäden zu vermeiden.
Vorgefertigte Anschlussbox mit Stromzähler
Alle Balkonkraftwerke ohne Schuko-Stecker können mit einer vorgefertigten Anschlussbox mit Stromzähler ausgestattet werden. Diese muss von einer Elektrofachkraft angeschlossen werden.
DTU
Häufig ist auch die Ertragsüberwachung über eine App möglich. Egal, ob in Verbindung mit Speichern wie bei EcoFlow und Anker oder direkt über die App des Wechselrichters, wie es bei Hoymiles der Fall ist. Bei Letzteren kann es je nach Modell notwendig sein, eine sogenannte DTU (Data Transfer Unit) zu nutzen, um auf die entsprechenden Daten des Wechselrichters zugreifen zu können. Mehr Informationen dazu findest du hier.
Weitere
Neben Messsteckdosen gibt es auch die Möglichkeit, Schaltaktoren mit Messfunktion im Sicherungskasten zu montieren – hierfür ist die Unterstützung einer Elektrofachkraft erforderlich.
Eine weitere Option ist der Einsatz eines Stromzählers für die Hutschiene, ein Befestigungssystem für elektrische Hilfsmittel, das dir ermöglicht, den Ertrag deines Balkonkraftwerks zu überwachen.
Für eine besonders effiziente Überwachung empfehlen wir den Anker SOLIX Solarbank 2 Smart Meter, der eine intelligente Lösung zur präzisen Messung und Optimierung deiner Stromerzeugung bietet.
Optimale Bedingungen für optimale Rendite schaffen
Um sicher zu stellen, dass dein Balkonkraftwerk auch die Leistungen erbringt, die es unter Optimalbedingungen erbringen kann, kannst du die gesammelten Daten zur erzielten Leistung nun mit der Nennleistung des Balkonkraftwerks abgleichen. Kleinere Abweichungen sind dabei normal. Gibt es große Abweichungen, kann es zum Beispiel sein, dass das Balkonkraftwerk nicht optimal ausgerichtet ist.
Was bedeutet Nennleistung? Mit der Nennleistung geben Hersteller technischer Geräte an, wie viel Leistung ein Gerät unter Normalbedingungen abgeben kann.
Wie kann ich meine Rendite verbessern?
Die Rendite eines Balkonkraftwerks wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Menge des tatsächlich erzeugten Stroms. Neben der Ausrichtung und dem Neigungswinkel sind hier vor allem Verschattungen durch Bäume oder umliegende Häuser zu nennen. Doch auch die Lebensdauer der einzelnen Komponenten spielt eine wichtige Rolle. Hier solltest du bei der Anschaffung Wert auf gute Qualität legen!
Welche Rolle spielt der Hersteller? Ein qualitativ hochwertiges Kraftwerk ist in der Anschaffung zwar etwas teurer, punktet aber durch bessere Leistung und Langlebigkeit. Hochwertige Komponenten wie Solarmodule und Wechselrichter sorgen für eine bessere Energieausbeute und haben niedrigere Wartungs- und Reparaturkosten als Discounter-Angebote.
Da Balkonkraftwerke ungenutzten Strom in der Regel ans Netz abgeben, lohnt sich auch der Blick auf das eigene Stromnutzungsverhalten, um die Rendite deines Balkonkraftwerks zu steigern. Der meiste Strom wird in der Regel während der Mittagszeit produziert und sollte dann auch direkt verbraucht werden. Alle Tipps, um den Eigenverbrauch zu erhöhen, findest du hier.
Fazit
Balkonkraftwerke bieten Umweltschutz und finanzielle Einsparungen. Wie viel Ertrag ein Balkonkraftwerk einbringt, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Neben hochwertigen Komponenten und einer effizienten Stromnutzung, spielen zum Beispiel die Ausrichtung der Solarpanels und die örtliche Verschattung eine Rolle. Um die Rendite zu maximieren, ist es sehr wichtig, das Balkonkraftwerk permanent zu überwachen und zu optimieren. Dafür gibt es unterschiedliche Messgeräte, wie Messsteckdosen und Datenlogger, auf dem Markt.
Bereit zu tracken? In unserem Onlineshop findest du eine Vielzahl an unterschiedlichen Messgeräten. Bestimmt ist das richtige für dich dabei!