Wer kennt es nicht: Eine neue Generation eines Geräts erscheint und schon steht man vor der Frage: Brauche ich wirklich ein Upgrade – oder erfüllt mein aktuelles Modell noch alle Anforderungen? Gerade im Bereich Technik und Energie sind wir es gewohnt, dass Geräte sehr schnell an Wert verlieren. Doch trifft das auch auf die Anker Solix Solarbank zu?
Im Folgenden werfen wir einen genauen Blick auf die drei Generationen der Solix Solarbank. Dabei geht es nicht nur um technische Unterschiede, sondern auch darum, für welche Nutzertypen sich welches Modell lohnt.
Balkonkraftwerke im Aufwind
Bevor wir in die Details gehen, ein kurzer Blick aufs große Ganze: Balkonkraftwerke haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Der Grund ist einfach: Sie machen es möglich, ohne großen bürokratischen Aufwand Solarstrom selbst zu erzeugen.
Ein klassisches Balkonkraftwerk besteht aus ein bis zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschluss an die Steckdose. Tagsüber produzierst du damit direkt Strom für deinen Haushalt. Doch es gibt ein Problem: Wenn niemand zu Hause ist oder der Stromverbrauch gerade niedrig, verpufft ein Teil des Potenzials. Genau hier kommen Speicher wie die Anker Solix Solarbank ins Spiel.
Was ist die Anker Solix Solarbank?
Die Solarbank ist ein kompaktes Speichersystem, das speziell für Balkonkraftwerke entwickelt wurde. Während klassische Heimspeicher für große Photovoltaikanlagen oft mehrere Tausend Euro kosten und vom Elektriker installiert werden müssen, richtet sich die Solarbank an private Nutzer, die einen unkomplizierten Einstieg suchen.
Funktionsweise – vereinfacht erklärt
- Einspeisung: Deine Solarmodule produzieren Strom.
- Speicherung: Überschüsse, die du gerade nicht brauchst, landen in der Solarbank.
- Nutzung: Abends oder nachts, wenn kein Sonnenlicht mehr vorhanden ist, gibt die Solarbank den gespeicherten Strom wieder ab.
Damit erreichst du eine deutlich höhere Eigenverbrauchsquote. Praktisch bedeutet das: weniger Stromkosten, mehr Unabhängigkeit vom Netz und ein gutes Stück Autarkie.
Wetterfest & flexibel – die Basis aller Modelle
Egal ob erste, zweite oder dritte Generation – alle Solarbanks sind robust gebaut. Mit der IP65-Zertifizierung sind sie gegen Regen, Staub und direkte Sonneneinstrahlung geschützt. Das macht sie vielseitig einsetzbar: am Balkon, im Gartenhaus, in der Garage oder sogar frei aufgestellt im Hof.
Besonders für Menschen, die nicht über einen eigenen Dachanschluss verfügen, ist das eine enorme Erleichterung. Die Installation ist simpel, oft reicht bereits ein sicherer Standplatz und ein Kabelanschluss.
Unterschiede zwischen den Generationen
Anker Solix Solarbank 1 – die Einstiegslösung
- Kapazität: 1,6 kWh
- PV-Eingang: bis 800 W (2 Eingänge)
- Wechselrichter: nicht integriert (separat erforderlich)
- Inselbetrieb: nicht möglich (Wechselrichter benötigt Netzstrom)
- Eignung: günstiger Speicher zum Nachrüsten; lässt sich später als Erweiterungsspeicher an Generation 2 betreiben.
Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 PRO – das Arbeitstier für den Alltag
- Kapazität: 1,6 kWh, modular erweiterbar auf bis zu 9,6 kWh
- PV-Eingang: bis 2.400 W, verteilt auf vier MPPT-Eingänge
- Einspeisung: bis 800 W ins Hausnetz (Balkonkraftwerk-Standard)
- Notstromsteckdose: bis 1.000 W
- Steuerung: App-Überwachung, optional mit Smart Meter
- Eignung: ideal für die meisten Haushalte – wächst bei Bedarf mit.
Anker SOLIX Solarbank 3 – die Zukunftslösung
- Kapazität: 2,7 kWh, erweiterbar auf bis zu 16,2 kWh
- PV-Eingang: bis 3.600 W (vier Eingänge, hoher Spielraum)
- Einspeisung: bis 1.200 W, bidirektional (in DE derzeit auf 800 W begrenzt)
- Notstromsteckdose: bis 1.200 W
- Intelligenz: Anker Intelligence (KI) berücksichtigt Wetter, Verbrauchsmuster und Tarife
- Skalierung: Koppelung mehrerer Einheiten möglich – bis zu 64,4 kWh Speicher und 4,8 kW Ausgangsleistung
- Eignung: für Technik-Fans, hohe Ansprüche und Ausbauszenarien zur großen PV-Anlage.
Kapazität in der Praxis – was bedeuten 1,6 oder 2,7 kWh?
Zahlen sind abstrakt. Deshalb ein Vergleich:
- 1,6 kWh: reicht für ca. eine Waschmaschinenladung oder 10 Stunden durchgehendes WLAN.
- 2,7 kWh: reicht für rund 3 Tage Kühlschrankbetrieb oder 25 Stunden Laptop-Arbeit.
- 9,6 kWh (erweitert): versorgt eine vierköpfige Familie locker über einen Abend mit Licht, TV und Küchengeräten.
- 16,2 kWh (erweitert): ermöglicht fast einen ganzen Tag Grundversorgung für einen durchschnittlichen Haushalt.
Das zeigt: Bereits kleine Speichergrößen machen einen deutlichen Unterschied im Alltag.
Übrigens lassen sich alle Solarbanks auch erweitern durch Speichererweiterungen. Mehr dazu erfährst du hier im Video:
PV-Eingangsleistung – wie viel Sonnenstrom passt hinein?
Hier zeigt sich ein weiterer großer Unterschied:
- Generation 1: bis 800 W, 2 Eingänge
- Generation 2: bis 2.400 W, 4 Eingänge
- Generation 3: bis 3.600 W, 4 Eingänge (mehr Spielraum pro Eingang)
In Deutschland sind Balkonkraftwerke aktuell auf 800 W Einspeiseleistung und 2.000 Wp Modul-Peak begrenzt. Alles, was darüber hinausgeht, gilt als größere PV-Anlage und ist melde- bzw. genehmigungspflichtig. Was es mit diesen Grenzen auf sich hat, erfährst du in diesem Video:
Rechtliche Aspekte – was ist erlaubt?
Die Begrenzung auf 800 W Einspeiseleistung sorgt dafür, dass Balkonkraftwerke einfach zu betreiben sind und nicht die Komplexität großer PV-Anlagen mit sich bringen. Viele Geräte könnten technisch mehr leisten, werden aber auf diese Werte gedrosselt, um die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten.
Eine Erhöhung auf 1.200 W wird politisch diskutiert. Sollte diese Regelung kommen, ist besonders die Solarbank 3 bereits bestens vorbereitet – sie kann technisch die höhere Leistung bereitstellen und bietet damit zusätzliche Reserven.
Wenn du mehr zur gesetzlichen Lage rund um Balkonkraftwerke erfahren möchtest, dann schau dir doch unseren Beitrag dazu an:
Balkonkfraftwerk vor dem Gesetz: Der ultimative Leitfaden 2025
Intelligente Steuerung & Zukunftssicherheit
Die wahre Stärke neuer Speicher liegt nicht nur in der Kapazität, sondern in der Software:
- Generation 2: solide App-Überwachung von Produktion, Verbrauch und Speicherstand; optional Smart Meter.
- Generation 3: KI-gestütztes Energiemanagement, das Wetterdaten, Verbrauchsmuster und Stromtarife berücksichtigt. So lädt die Solarbank bevorzugt dann, wenn Sonne im Überfluss vorhanden ist oder der Strompreis günstig ist – und entlädt, wenn Netzstrom teuer wäre.
Das Ergebnis: höhere Effizienz, bessere Amortisation und spürbar mehr Komfort im Alltag.
Installation & Sicherheit – worauf du achten solltest
Auch wenn Balkonkraftwerke und Speicher Plug & Play sind, gibt es trotzdem einige Sicherheitsaspekte, die man beachten sollte, damit alles einwandfrei funktioniert.
- Aufstellort: Fester, ebener Untergrund; direkte Sonneneinstrahlung und ausreichende Belüftung beachten.
-
Verkabelung: Kabelwege kurz und geschützt führen; auf korrekte Stecker und IP-Schutz achten.
- Praktisch: wenn du ein Balkonkraftwerk von Yuma gekauft hast, sind passende Kabel mit im Paket enthalten.
- Sicherung: Nach Möglichkeit mit Diebstahlsicherung bzw. wetterbeständiger Verankerung arbeiten.
- Kompatibilität: Prüfe vorab die PV-Modulleistung und die Eingangswerte der jeweiligen Solarbank-Generation.
- Updates: App- und Firmware-Updates regelmäßig einspielen, um Effizienz und Stabilität zu optimieren.
Kosten & Amortisation – Beispiele aus der Praxis
Die Wirtschaftlichkeit hängt stark vom eigenen Verbrauchsprofil, den lokalen Strompreisen und der verfügbaren Sonneneinstrahlung ab. Grundsätzlich gilt: Je mehr selbst erzeugter Strom im eigenen Haushalt genutzt wird, desto schneller amortisiert sich die Investition.
Beispielrechnung (vereinfacht): Angenommen, du speicherst pro Tag 1,6 kWh, die du abends vollständig verbrauchst. Bei einem Strompreis von 0,30 €/kWh sparst du pro Tag rund 0,48 €. Aufs Jahr gerechnet entspricht das etwa 175 € – ohne Berücksichtigung saisonaler Schwankungen. Mit größerer Kapazität und intelligenter Steuerung steigt das Einsparpotenzial.
Wichtig ist, den Speicher passend zum eigenen Bedarf zu wählen. Eine überdimensionierte Lösung erhöht Kosten und Amortisationszeit, ohne zwingend mehr Nutzen zu stiften. Wenn du mit deinen eigenen Werten rechnen möchtest, sieh dir doch einfach unseren Sparchecker an.
Zukunftspläne von Anker – skalieren statt ersetzen
Mit dem Power Dock gibt es ab dem Herbst 2025 eine Lösung mehrere Balkonkraftwerk-Speicher von Anker miteinander zu koppeln und die Leistung der einzelnen Kopfeinheiten parallel zu nutzen. Was das bedeutet und wie das funktioniert erklären wir dir hier:
Für viele Nutzer bedeutet das: kein Entweder-oder, sondern ein Mitwachsen.
Vergleichstabelle – Solarbank 1, 2 und 3
Eigenschaft | Solarbank 1 | Solarbank 2 | Solarbank 3 |
---|---|---|---|
Basis-Kapazität | 1,6 kWh | 1,6 kWh | 2,7 kWh |
Max. Erweiterung | – (als Erweiterung nutzbar) | bis 9,6 kWh | bis 16,2 kWh |
PV-Eingang | bis 800 W (2 Eingänge) | bis 2.400 W (4 Eingänge) | bis 3.600 W (4 Eingänge) |
Einspeiseleistung | — (separater WR nötig) | bis 800 W | bis 1.200 W (DE: 800 W) |
Notstromsteckdose | — | bis 1.000 W | bis 1.200 W |
Intelligente Steuerung | — | App + Smart Meter (optional) | KI-gestütztes Energiemanagement |
Typische Zielgruppe | Preisbewusste Nachrüster | Haushalte mit Wachstumsoption | Power-User & Ausbau zur PV |
Fazit – Upgrade ja oder nein?
Ein sofortiges Upgrade ist nicht nötig. Jede Generation erfüllt einen bestimmten Zweck:
- Solarbank 1: günstig, einfach, solider Pufferspeicher.
- Solarbank 2: alltagstauglich, erweiterbar, mit Wechselrichter und Notstrom.
- Solarbank 3: High-End, zukunftssicher, KI-gestützt, erweiterbar zur Großanlage.
Damit unterscheiden sich die Modelle eher nach Zielgruppe als nach „alt“ und „neu“. Wer heute einsteigt, kann mit jeder Generation eine sinnvolle Entscheidung treffen.