Ein sonniges Plätzchen im Garten kann mit Hilfe eines Solarmoduls schnell richtig viel Strom produzieren. Warum Balkonkraftwerke fast immer die beste Wahl sind und worauf du bei der Montage im Garten achten musst, erfährst du in diesem Beitrag.
Sind Solaranlagen im Garten erlaubt?
Solarmodule auf dem Dach gehören in Deutschland seit Jahren zum typischen Straßenbild. Doch nicht jeder, der selbst Solarstrom produzieren möchte, verfügt über eine geeignete Dachfläche. Für diese Menschen könnte die Aufstellung im Garten eine Alternative sein.
Generell dürfen Solarmodule in jedem Garten errichtet werden. Ab einer bestimmten Größe der Paneele muss vorher allerdings eine Genehmigung beim Bauamt eingeholt werden.
Warum lohnt sich eine PV-Anlage im Garten?
Anders als auf dem Dach ist der Neigungswinkel bei der Aufständerung auf dem Gartenboden nicht vorgegeben. Damit kannst du deine Solarmodule im Garten in der Regel optimal ausrichten und die maximale Lichtausbeute erzielen. Zudem punkten PV-Anlagen im Garten durch eine schnelle und einfache Montage am Boden.
Welche Solaranlagen für den Garten gibt es?
Wenn du im Garten deinen eigenen Solarstrom produzieren möchtest, kannst du zwischen unterschiedlichen PV-Anlagen wählen.
PV-Freianlagen
Photovoltaik-Freianlagen bezeichnen Solarmodule, die zum Beispiel auf Acker- oder Gartenland aufgeständert werden. Hierzu gehören riesige PV-Freianlagen wie Deutschlands größter Solarpark nordöstlich von Berlin, aber auch kleinere Anlagen in Privatgärten. Sie sind ans öffentliche Stromnetz angeschlossen und speisen überschüssigen Strom gegen eine Vergütung ein.
Balkonkraftwerke
Balkonkraftwerke werden auch Stecker-Solaranlagen genannt, da sie in der Regel über einen handelsüblichen Schutzkontakt-Stecker mit dem Stromnetz verbunden werden. Sie sind für Laien einfach zu installieren und benötigen keine besonderen Genehmigungen. Die maximale Einspeiseleistung ist auf 800 Watt begrenzt.
Insel-Solaranlagen
Diese PV-Anlagen werden nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen und sind damit komplett autark. Sie eignen sich vor allem für abgelegene Ferienhäuser oder für die Stromversorgung im Wohnmobil, aber auch für den Garten.
Welche Anlage für welche Anforderungen?
PV-Freianlage, Balkonkraftwerk oder Insel-Solaranlage – nicht alle Typen eignen sich für die gleichen Anwendungsfälle. Vergleichen wir die jeweiligen Vor- und Nachteile.
PV-Freianlagen
Photovoltaikfreianlagen haben einen wichtigen Vorteil: Sie erzeugen richtig viel Strom. Wer also eine leistungsstarke Anlage sucht, die viel Energie erzeugt, sollte definitiv über den Erwerb einer entsprechenden Anlage nachdenken. Dank der lukrativen Einspeisevergütung kann sich diese Art der Solarenergieproduktion auch für Haushalte lohnen, die selbst gar nicht so viel Strom benötigen. Doch Vorsicht – es gibt auch einiges, was gegen eine große Anlage spricht.
- Genehmigungen: PV-Freiflächenanlagen ab einer gewissen Größe sind in fast allen Bundesländern genehmigungspflichtig. Ist deine Anlage im Garten größer als 3 x 9 Meter, muss sie in der Regel durch die Baubehörde abgenommen werden.
- Anschaffungskosten: PV-Freiflächenanlagen sind in der Anschaffung recht teuer. Du solltest auf jeden Fall mit mehreren tausend Euro rechnen.
- Installation und Anmeldung durch Fachkraft: Anders als die kleineren Balkonkraftwerke bis 800 Watt Leistung dürfen größere PV-Anlagen laut dem Gesetz für den Ausbau Erneuerbarer Energien ausschließlich von einer zugelassenen Fachkraft an die Hauseinspeisung und das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Bei der anschließenden Inbetriebnahme muss ein professionelles Inbetriebnahmeprotokoll durch eine Fachkraft erstellt werden. Für all diese Arbeitsschritte fallen zusätzlich zur Anschaffung weitere Kosten an. Die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur kannst du wie bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerks selbst vornehmen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich PV-Freiflächenanlagen vor allem für Menschen mit großem Geldbeutel und noch größerem Strombedarf eignen. Für Mieter sind Freiflächen-PV-Anlagen generell nicht interessant, da mit jedem Umzug erneut Kosten für Installation und Inbetriebnahme anfallen würden.
Balkonkraftwerke
Balkonkraftwerke bieten bei der Montage im Garten viele Vorteile. Anders als große PV-Freianlagen sind sie in der Anschaffung günstiger und bereits für wenige hundert Euro erhältlich. Damit bieten sie auch für Menschen mit geringerem Einkommen eine gute Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und die eigenen Stromkosten zu senken.
Da Balkonkraftwerke selbst montiert und in Betrieb genommen werden können, entstehen keine zusätzlichen Kosten bei der Installation. Die Mini-PV-Anlagen können also auch bei einem Umzug einfach und ohne große Kosten an einem anderen Ort in Betrieb gehen.
Zwar fällt die Stromausbeute von maximal 800 Watt Einspeiseleistung niedriger aus als bei großen PV-Anlagen. Für das Abdecken deiner Grundlast, also den Verbrauch der Geräte, die dauerhaft betrieben werden, eignen sie sich aber hervorragend.
Insel-Solaranlagen
Insel-Solaranlagen sind sehr flexibel einsetzbar und punkten im Vergleich zum Balkonkraftwerk vor allem durch ihre Solarbatterie, welche sich flexibel nutzen lässt, also nicht auf Strom aus dem öffentlichen Netz angewiesen sind, um betrieben zu werden. In dieser Batterie wird die gesamte überschüssige Energie gespeichert, so dass auch abends und nachts Solarstrom genutzt werden kann. Lösungen wie beispielsweise von EcoFlow lassen sich zu dem noch als Powerstation nutzen. Du kannst sie also als eine XL-Powerbank mit auf Ausflüge oder Festivals nehmen, um sämtliche Geräte mit Strom zu versorgen.
Wer eine günstige, flexible PV-Anlage für den Garten sucht, ist daher wohl mit einem Balkonkraftwerk am besten beraten.
Worauf muss ich bei der Montage im Garten achten?
Um im Garten möglichst viel Solarstrom zu produzieren, solltest du deine PV-Anlage auf eine sonnige Freifläche ohne Schatten stellen. Ein Ort abseits von Bäumen und großen Sträuchern eignet sich, um Verschmutzung durch Laub und Beschädigungen durch herabfallende Äste zu vermeiden. Mit einer passenden Aufständerung kannst du die Solarmodule so neigen, dass sie optimale Erträge erzielen.
Alternativ ist auch ein sonniges Garagen- oder Schuppendach gut geeignet. Dann ist die Montage allerdings etwas umfangreicher.
Fazit
Wer Solarstrom im Garten produzieren möchte, kann zwischen unterschiedlichen Anlagen wählen. Während sich große PV-Freianlagen eher für Eigenheimbesitzer mit großem Geldbeutel lohnen, punkten Balkonkraftwerke im Garten durch ihre unkomplizierte Montage und den kleinen Flächenverbrauch. Insel-Solaranlagen sind dank der flexiblen Batterie auch für Camper oder Schrebergartenbesitzer spannend. Generell sind PV-Anlagen eine gute und einfache Möglichkeit, im Garten nachhaltigen Strom zu produzieren.