Der Boom der Balkonkraftwerke hält an. Einer der Hauptgründe für die Beliebtheit von steckerfertigen Solaranlagen ist, dass die Montage, die Installation und der Betrieb in der Regel keine Fachkenntnisse erfordern. Das Versprechen der Balkonkraftwerke: Haus- und Wohnungseigentümer:innen sowie Mieter:innen können ohne viel Bürokratie und Technikkenntnisse nachhaltigen Solarstrom für den Eigenbedarf erzeugen.
Doch wie genau funktioniert die Montage eines solchen Kraftwerks? Dieser Leitfaden führt Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess – von der Auswahl des richtigen Modells bis hin zur Inbetriebnahme. Mit ein wenig handwerklichem Geschick sollte so der Weg zum selbsterzeugten Strom ohne Schwierigkeiten gelingen.
Vor der Installation: Was muss ich beachten?
Bauliche Voraussetzungen: Platzbedarf
Zunächst einmal sollte man sich anschauen, ob der Balkon für die Installation von Solarmodulen geeignet ist. Das Geländer muss groß genug sein, dass ein oder zwei Module daran Platz finden. Ein typisches Modul ist etwa 1,7 mal 1 Meter groß. Das Geländer sollte also eine nutzbare Fläche von mindestens 1,7 Quadratmetern haben.
Entscheidend für die Balkonmontage ist auch die Breite und der Typ des Geländers. Ein Beispiel: Balkonkraftwerke von Yuma mit einer Halterung für Balkongeländer benötigen ein Geländer mit einer Mindestbreite von 172 Zentimetern und möglichst einem Puffer von zwei bis drei Zentimetern.
Bauliche Anforderungen: Gewicht
Auch das Eigengewicht des Solarmoduls muss berücksichtigt werden. Es beträgt etwa 20 Kilogramm pro Modul. Die Geländerkonstruktion muss also die Last von ein oder zwei Modulen aufnehmen können.
Bauliche Anforderungen: Ausrichtung
Nicht zu vergessen ist die Ausrichtung des Balkons. Für eine möglichst effiziente Nutzung des Balkonkraftwerks sollten die Module möglichst direkt von der Sonne beschienen werden. Liegt der Balkon beispielsweise im Schatten einer Hauswand oder eines Baumes, ist der Standort für ein Solarmodul ungeeignet. Alles zur optimalen Ausrichtung von Balkonkraftwerken liest du hier.
Fördermöglichkeiten
Einige Bundesländer sowie Städte und Kommunen fördern die Anschaffung von Balkonkraftwerken. Teilweise muss die Förderung vor dem Kauf beantragt werden. Es lohnt sich also, sich vorab zu informieren.
Sicherheitsaspekte
Bevor du ein Balkonkraftwerk kaufst und installierst, informiere dich, ob es örtliche Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen für die Installation von Solarmodulen gibt.
Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Achte darauf, dass alle elektrischen Anschlüsse und Komponenten der gewählten Anlage den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. Auf dem Markt der Anbieter von Balkonkraftwerken gibt es auch einige schwarze Schafe, die unter anderem Anlagen mit Wechselrichtern auf den Markt gebracht haben, die nicht den geltenden Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, schau gerne in unseren Artikel über Wechselrichter und den Testergebnissen von Akkudoktor.
Auswahl des passenden Balkonkraftwerk-Modells
Balkonkraftwerk ist nicht gleich Balkonkraftwerk. Deshalb ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das zu den eigenen Bedürfnissen passt. Wichtige Faktoren sind zum Beispiel die Größe und die Anzahl der Solarmodule. Auch die Art der Solarmodule und die Befestigung spielen eine Rolle.
Ein Beispiel: Bifaziale Module fangen auch das einfallende Umgebungslicht auf. Sie eignen sich daher gut für die Montage vor hellen Flächen. Wird das Modul dagegen flach auf eine dunkle Balkonbrüstung montiert, bringt ein bifaziales Modul kaum einen Vorteil.
Wichtig ist auch, wo das Balkonkraftwerk montiert werden soll: Am Balkongeländer, auf einem Flach- oder Schrägdach, im Garten, an der Fassade? Anbieter wie Yuma bieten daher Balkonkraftwerke für verschiedene Standorte an.
Werkzeuge und Materialien
Das erleichtert die Selbstmontage: Am besten stellt man sich, bevor es mit dem Montieren und Installieren losgehen soll, eine Liste der Werkzeuge und Materialien zusammen, die man brauchen wird – einschließlich Montagehalterungen, Schrauben, Kabeln und gegebenenfalls eines Wechselrichters. So sieht man sofort, ob noch spezielle Werkzeuge erforderlich sind, und man kann sie sich im Vorfeld beschaffen. Für die Montage von Yuma Stecker-Solaranlagen für Balkone benötigt man zum Beispiel Schraubenschlüssel der Größe 10 und 13 mm sowie eine Kreuzschraubendreher.
Dokumentation und Anleitungen
Auch die Montageanleitung für das Balkonkraftwerk sollte man sich vorher genau durchlesen. Tipp: Kauf ein Balkonkraftwerk nur bei einem Hersteller, der auch die notwendigen Anleitungen und Dokumentationen in deutscher Sprache zur Verfügung stellt. Einige Anbieter stellen auf ihren Internetseiten zusätzliche Informationen zur Montage bereit oder haben wie Yuma ein Helpcenter eingerichtet, das telefonisch erreichbar ist. Videoanleitungen zu allen unseren Halterungsvarianten findest du unter Yuma TV.
Energieversorger und Netzbetreiber
Wer vorhat, überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Einspeisevergütung beantragen möchte, muss mit einem höheren bürokratischen Aufwand rechnen. In diesem Fall sollte man sich bei seinem örtlichen Energieversorger oder Netzbetreiber schlau machen, welche Anforderungen gelten.
Jetzt geht‘s los: Montage des Balkonkraftwerks
Am besten wählt man einen trockenen Tag aus, um das nachhaltige Stromkraftwerk gut und sicher zu montieren. Damit beim Hantieren mit den 20 Kilogramm schweren Solarmodulen nichts beschädigt wird, empfehlen wir, die Module immer mindestens zu zweit zu montieren.
1. Die Module installieren
Die eigentliche Montage eines Balkonkraftwerks beginnt mit der Montage der Halterung am Balkongitter. Dabei ist genau nach der Anleitung vorzugehen. Je nach Modell und Einbausituation kann es sinnvoll sein, zunächst den Wechselrichter am Solarmodul zu befestigen. Das ist dann in der Bedienungsanleitung vermerkt. Halterungen mit starrer Montageschiene werden direkt am Solarmodul befestigt. Halterungen mit variablem Winkel werden zunächst am Balkongitter befestigt, je nach Ausführung mit Zahnklemmen, Schrauben und Flügelmuttern. Anschließend wird das Solarmodul in die Halterung eingelegt und fixiert. Dieser Teil der Montage sollte zu zweit durchgeführt werden.
2. Den Wechselrichter installieren
In den meisten Fällen wird der Wechselrichter an der Rückseite des Solarmoduls befestigt, um ihn vor Witterungseinflüssen zu schützen. Im Set des Balkonkraftwerks sind hierfür die notwendigen Teile enthalten: Eine Wechselrichterhalterung und die passenden Schrauben und Muttern. Es macht Sinn, sich jetzt zu überlegen, wie die Kabel vom Wechselrichter zur Steckdose geführt werden sollen. Denn dementsprechend kann man die Position des Wechselrichters am Solarmodul anpassen. Wer den Wechselrichter an einer anderen Stelle, zum Beispiel der Balkonwand befestigen möchte, sollte einen wettergeschützten Platz wählen, der nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
3. Die Module mit dem Wechselrichter verbinden
Im nächsten Schritt werden die beiden Kabel eines Solarmoduls mit den dafür vorgesehenen Buchsen bzw. Kabeln des Wechselrichters verbunden. Die genaue Verschaltung, insbesondere bei zwei Solarmodulen, ist ebenfalls in der Bedienungsanleitung beschrieben. Anschließend können die Kabel mit Kabelbindern am Modul fixiert werden, um ein Durchhängen und versehentliches Abreißen zu verhindern.
4. Den Wechselrichter an das Hausnetz anschließen
Gleich ist es so weit. Wenn alles sauber und fest montiert ist, kommt der letzte Schritt – das Balkonkraftwerk geht ans Netz. Dazu wird zunächst das Anschlusskabel in die dafür vorgesehene Buchse am Solarmodul gesteckt. Meist gehört auch ein Wetterschutz dazu, der über die Steckverbindung gestülpt wird.
Um auf Nummer sicher zu gehen, schaltet man jetzt am besten die Sicherung der Steckdose aus. Ist die Verbindung zum Wechselrichter fest und sicher, wird das Anschlusskabel mit der Steckdose verbunden.
Dabei ist darauf zu achten, dass das Kabel nicht im Weg liegt und sich niemand darin verheddern kann. Außerdem sollte es so verlegt werden, dass es auch bei starkem Regen nicht in einer Pfütze liegt. Wenn alles in Ordnung ist, kann die Sicherung wieder eingeschaltet werden.
Nach der Montage: Fließt der erste Strom?
Wenn alles richtig angeschlossen ist, dauert es noch einen Moment, bis der nachhaltig erzeugte Strom ins Hausnetz fließt. In dieser Zeit – in der Regel zwei bis fünf Minuten – blinkt der Wechselrichter von Hoymiles rot. Hat sich die Anlage mit dem Stromnetz synchronisiert, wechselt die LED auf grün.
Fazit
Die Selbstmontage eines Balkonkraftwerks erfordert keine besonderen Fachkenntnisse. Wichtige Überlegungen vor der Installation betreffen die Balkongröße, die Gewichtsbelastung und die Sonneneinstrahlung. Fördermöglichkeiten sollten vorab geprüft und auf Sicherheitsaspekte geachtet werden. Die Montage selbst ist nicht kompliziert, erfordert aber eine sichere und saubere Arbeitsweise. Beim Handling der großen und schweren Module arbeitet man am besten zu zweit.
Wichtig für die problemlose Selbstmontage ist die Wahl des passenden Balkonkraftwerks. Schau mal: Yuma liefert für jeden Einsatzort gleich die geeignete Halterung mit!