Dieser Moment war hart erkämpft. Hinter dieser Norm stecken acht bis neun Jahre intensiver Arbeit in den Normungsgremien. Es war ein Ringen um die richtige Balance zwischen Sicherheit und Praktikabilität, bei dem über 1250 Einsprüche verhandelt und sogar ein Schlichtungsverfahren durchlaufen werden musste.
Das Ergebnis ist die weltweit erste Produktnorm für Steckersolargeräte als Gesamtsystem. Ihr Ziel: Verbindliche technische Anforderungen und damit echte Rechtssicherheit für Hersteller, Händler und vor allem für dich als Anwender zu schaffen.
Diese Entwicklung spiegelt wider, wofür Yuma als Wegbereiter von Anfang an eingetreten ist: die Energiewende zu den Menschen zu bringen. Diese Norm ist ein klares Signal. Sie befähigt dich jetzt ganz offiziell, die Stromerzeugung selbst in die Hand zu nehmen, ohne auf einen Elektrikertermin für den Anschluss warten zu müssen.
Der Schuko-Stecker: Vom Graubereich zur Norm
Das Herzstück der Neuerung und der größte Gewinn für dich ist die offizielle Zulassung des Schuko-Steckers. Was jahrelang als Guerilla-PV in einer rechtlichen Grauzone stattfand, ist jetzt normkonform. Der Bundesverband Solarwirtschaft bestätigt: Schuko-Stecker sind solar-sicher.
Die langjährige Diskussion um den speziellen Wieland-Stecker ist damit für die meisten Anwender vom Tisch. Dieser bleibt zwar weiterhin zulässig, ist aber für den einfachen Einstieg nicht mehr zwingend notwendig.
Warum ist der Schuko-Stecker jetzt plötzlich sicher? Die Innovation liegt nicht im Stecker selbst, sondern in der Definition des Gesamtsystems. Die alte Sorge war, dass die Pins des Steckers Strom führen könnten, wenn man ihn bei Sonnenschein aus der Steckdose zieht. Die neue Norm verlagert die Verantwortung für die Sicherheit vom Stecker (passiv) auf den Wechselrichter (aktiv).
Moderne Wechselrichter, wie sie in unseren Yuma-Sets zum Einsatz kommen, müssen über integrierte Sicherheitsmechanismen verfügen. Dazu gehört eine schnelle Spannungsabschaltung oder eine sichere Trennung. Sobald das System vom Netz getrennt wird (also beim Ziehen des Steckers), sorgt der Wechselrichter dafür, dass die Stecker-Pins sofort spannungsfrei sind. Das ist beständige, zuverlässige Technik, die deine Sicherheit jederzeit gewährleistet.

800W, 960W, 2000W? Die neuen Leistungsgrenzen verständlich erklärt
Mit der neuen Norm und dem Solarpaket 1 schwirren viele Zahlen durch den Raum. 800 Watt, 960 Watt, 2000 Watt – das sorgt für Verwirrung. Es ist entscheidend, den Unterschied zwischen der Leistung des Wechselrichters (AC-Seite) und der Leistung der Module (DC-Seite) zu verstehen.
Die 800-Watt-Grenze: Dein Wechselrichter ist der Türsteher
Die 800 Watt sind das Nadelöhr, durch das dein Solarstrom ins Hausnetz fließt. Dies ist die maximale Ausgangsleistung (AC-Leistung) deines Wechselrichters. Diese Grenze wurde bereits durch das Solarpaket I und die Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 festgelegt.
Ganz gleich, ob du 960 Watt oder 2000 Watt an Solarmodulen anschließt: Der Wechselrichter begrenzt die Leistung, die ans Netz eingespeist wird, ohnehin auf diese 800 Watt. Die neue Produktnorm ändert an dieser 800-Watt-Einspeisegrenze nichts.
Neu: Warum die Norm 960W und 2000W nennt
Hier wird es jetzt neu und differenziert. Die VDE V 0126-95 legt erstmals Grenzwerte für die Eingangsleistung fest, also die Nennleistung deiner Solarmodule (gemessen in Watt-Peak, Wp).
Szenario 1: Bis 960 Watt Modulleistung (DC)
Die Norm definiert einen Standardfall: Steckersolargeräte dürfen über einen Schuko-Stecker angeschlossen werden, wenn die Gesamtmodulleistung 960 Wp nicht überschreitet. Diese Zahl ist kein Zufall, sondern ein technischer Puffer von 800 Wp + 20 %. Ein typisches 2-Modul-Set, wie das Yuma Basic 880+ Wp, passt perfekt in diese Definition und gilt als absolut sichere Standardlösung für den Schuko-Anschluss.
Szenario 2: Bis 2000 Watt Modulleistung (DC)
Die Norm erlaubt auch eine höhere Modulleistung von bis zu 2000 Wp. Sie koppelt diese höhere DC-Leistung allerdings an die Verwendung eines speziellen Energiesteckvorrichtungssteckers, also zum Beispiel des bekannten Wieland-Steckers.
Auf den ersten Blick scheint die Norm also zu sagen: Schuko ist nur bis 960 Watt Modulleistung erlaubt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit und nicht die smarteste Art, dein Kraftwerk zu betreiben.

Warum 960 Watt gut ist, aber mehr oft besser ist
Jetzt kommen wir zum Kern der Sache. Die 960W-Grenze der Produktnorm ist eine Klassifizierung für ein Standard-Gerät. Dein Ziel als Anwender ist aber nicht, ein 960W-System zu besitzen. Dein Ziel ist es, die legal erlaubten 800 Watt Einspeiseleistung deines Wechselrichters so oft und so lange wie möglich am Tag auszunutzen.
Hier kommt die sogenannte Überdimensionierung (oder DC-Over-Pairing) ins Spiel. Ein 960W-System erreicht die 800-Watt-Einspeisung vielleicht an einem perfekten Junitag zur Mittagszeit. Aber was ist morgens, abends oder wenn Wolken aufziehen?
Ein System mit vier Modulen und beispielsweise 2000 Watt Modulleistung, das ebenfalls an einem 800W-Wechselrichter angeschlossen ist, ist hier klar im Vorteil. Die elektrische Sicherheit ist jederzeit voll gegeben, da der 800W-Wechselrichter als Türsteher die Leistung ohnehin abregelt. Der Ertrag ist aber ungleich höher.
Mit vier Modulen: 800W-Wechselrichter optimal auslasten
Die Entscheidung für ein 4-Modul-Set ist eine Experten-Strategie, die Yuma dir als Anwender schon lange befähigend an die Hand gibt. Ein Balkonkraftwerk mit 2000 Watt Modulen an einem 800-Watt-Wechselrichter ist nicht nur sinnvoll, es ist oft die beste Wahl. Der entscheidende Faktor ist der Mehr Ertrag übers Jahr. Ein überdimensioniertes System mit vier Modulen erreicht die 800-Watt-Einspeisegrenze:
- deutlich früher am Morgen
- deutlich später am Abend
- und auch an trüben oder bewölkten Tagen
Das Ergebnis ist ein beständiger Ertrag. Du deckst deine Grundlast nicht nur zur Mittagszeit, sondern fast den ganzen Tag. Das maximiert deine Ersparnis. Yuma-Sets mit 4 Modulen sind daher die Königsklasse für alle, die ihre 800-Watt-Möglichkeit intelligent ausreizen wollen.
Erfahre mehr darüber, warum vier Module trotz 800 Watt Grenze besser sind.

Die neuen Balkonkraftwerk-Regeln auf einen Blick
Um die Verwirrung zwischen den verschiedenen Regelwerken (Gesetz und Norm) endgültig aufzulösen, haben wir dir die wichtigsten Punkte in einer Tabelle zusammengefasst. Das ist der ultimative Überblick, der dir unvergleichlichen Mehrwert bietet:
|
Regelungsbereich |
Alte Regelung (Bis 2024/2025) |
Neue Regelung (Solarpaket 1 & VDE-Norm) |
Wo ist das geregelt? |
|
Einspeisegrenze (AC) |
600 Watt (Wechselrichter) |
800 Watt (Wechselrichter) |
Solarpaket 1 / VDE-AR-N 4105 |
|
Anschluss-Stecker |
Wieland-Stecker empfohlen, Schuko geduldet |
Schuko-Stecker offiziell erlaubt |
VDE V 0126-95 |
|
Modulleistung (DC) mit Schuko |
Nicht klar definiert |
Bis 960 Watt (Wp) |
VDE V 0126-95 |
|
Modulleistung (DC) mit Wieland |
Nicht klar definiert |
Bis 2000 Watt (Wp) |
VDE V 0126-95 |
|
Anmeldung |
Netzbetreiber + MaStR |
Nur noch einfache Meldung im MaStR |
Solarpaket 1 |
|
Stromzähler |
Digitalzähler/Zweirichtungszähler nötig |
Rückwärtslaufende Zähler vorübergehend geduldet |
Solarpaket 1 |
|
Systeme mit Speicher |
Nicht klar geregelt |
Nicht von dieser Norm erfasst |
Zukünftige Normen |
Was du jetzt noch wissen musst (FAQ)
Die neue Norm wirft natürlich auch Detailfragen auf. Wir beantworten die wichtigsten.
Gilt die Norm auch für Balkonkraftwerke mit Speicher?
Nein. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die DIN VDE V 0126-95 gilt ausdrücklich nicht für Steckersolargeräte, die mit Energiespeichern kombiniert sind. Für diese Systeme, wie unsere Yuma-Sets mit EcoFlow- oder Anker-Speichern , gelten andere technische Anforderungen. Der VDE hat bereits angekündigt, dass hierfür ein eigener Normenteil erarbeitet wird.
Was ist der Unterschied zwischen der VDE-Produktnorm und dem Solarpaket 1?
Das Solarpaket 1 ist ein Gesetz, das unter anderem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ändert. Es regelt die Spielregeln für den Betrieb: die 800-Watt-Einspeisegrenze, die vereinfachte Anmeldung nur im Marktstammdatenregister (MaStR) und die Duldung von rückwärtslaufenden Zählern.
Die VDE V 0126-95 ist eine technische Produktnorm. Sie regelt, wie ein Balkonkraftwerk gebaut sein muss, um als sicher zu gelten – also welche Sicherheitsabschaltungen der Wechselrichter braucht, um den Schuko-Stecker sicher zu machen. Die beiden Regelwerke ergänzen sich perfekt.
Muss ich meinen alten Wieland-Stecker jetzt austauschen?
Nein, auf keinen Fall. Der Wieland-Stecker ist weiterhin normkonform. Er wird in der Norm sogar als Standardlösung für Anlagen mit hoher Modulleistung (bis 2000W) explizit genannt. Er bleibt eine sehr sichere und gute Option, auch wenn er für den einfachen Start nicht mehr zwingend ist.
Und was ist mit der 2000-Watt-Grenze?
Die 2000-Watt-Grenze bezieht sich auf die Modulleistung (DC). In der Norm ist sie an die Verwendung eines Wieland-Steckers gekoppelt. Wie wir aber gezeigt haben, ist es für deinen Ertrag viel wichtiger, dass dein 800W-Wechselrichter optimal ausgelastet wird. Das gelingt am besten mit 4 Modulen, die in Summe auch 2000 Watt haben können, da der Wechselrichter die Einspeisung sicher auf 800 Watt begrenzt.
Fazit: Ein großer Schritt für deine Energie-Unabhängigkeit
Die neue VDE-Norm ist ein riesiger Gewinn für alle. Sie bringt die lang ersehnte Rechtssicherheit und macht den Einstieg über den Schuko-Stecker so einfach wie nie zuvor. Yuma war als Wegbereiter ein Teil dieser Entwicklung und hat stets auf sichere, beständige und einfach zu installierende Systeme gesetzt.
Lass dich von den Zahlen 960W und 2000W nicht verwirren. Die Norm definiert mit 960W und Schuko einen sicheren Basispunkt – perfekt für unsere 2-Modul-Sets. Aber Yuma befähigt dich, einen Schritt weiter zu denken. Wenn du das absolute Maximum aus deiner 800-Watt-Einspeisegrenze herausholen willst – jeden Morgen, jeden Abend und auch bei Wolken – dann ist ein 4-Modul-Set die intelligenteste Wahl. Es nutzt das Prinzip der Überdimensionierung, um deinen Ertrag und deine Ersparnis beständig zu maximieren.






Beispiel AnkerIntelligence-App, sogar mit KI-basiertem Energiemanagement