Startseite Balkonkraftwerke – alles über den Wechselrichter
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Balkonkraftwerke – alles über den Wechselrichter

Andreas König
Balkonkraftwerke – alles über den Wechselrichter

Die wichtigste Komponente eines Balkonkraftwerks ist neben dem Solarmodul der Wechselrichter. Aber wie funktioniert ein Wechselrichter und worauf solltest du achten? Hier erfährst du alles Wichtige.

Update: Das Solarpaket I ist offiziell in Kraft getreten. Damit wurde auch die Obergrenze der Wechselrichterleistung von 600 Watt auf 800 Watt angehoben. Wenn dein Balkonkraftwerk noch auf 600 Watt gedrosselt ist, kannst du die Leistung also auf 800 Watt einstellen.

Ein oder mehrere Solarmodule, ein kleiner, meist schwarzer Kasten und einige Kabel – das sind die Grundkomponenten eines Balkonkraftwerks. Der kleine Kasten ist der Wechselrichter. Doch was passiert eigentlich darin? Ist es egal, was für einen Wechselrichter ich verwende? Nein, natürlich nicht. Wer sich erinnert: Im Juni 2023 warnte die Bundesnetzagentur vor mangelhaften Wechselrichtern für Balkonkraftwerke.

Was war passiert? Im Handel wurden Balkonkraftwerke mit Wechselrichtern angeboten, die potenziell gefährlich waren. Sie hatten keine deutsche Bedienungsanleitung, keine deutsche Händleradresse und keine CE-Kennzeichnung. Außerdem hat die Bundesnetzagentur Geräte gefunden, deren Grenzwerte nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Es lohnt sich also, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Was ist ein Wechselrichter?

Ein Wechselrichter spielt bei einem Balkonkraftwerk eine entscheidende Rolle, da er den erzeugten Gleichstrom (DC) in den für den Hausgebrauch üblichen Wechselstrom (AC) umwandelt. Dies ist wichtig, da die meisten elektrischen Geräte und das öffentliche Stromnetz Wechselstrom verwenden.

Ein Photovoltaik-Wechselrichter hat aber noch weitere Funktionen. Er sammelt Leistungsdaten der PV-Anlage, gibt im Bedarfsfall Fehler- und Störungsinformationen aus und schützt das Stromnetz vor Überlastung. Nicht zuletzt ist der Solarwechselrichter auch wichtig, um den maximalen Stromertrag aus einer Photovoltaikanlage zu erzielen. Dies ist besonders relevant bei der Anmeldung, um belegen zu können, dass das Balkonkraftwerk die zulässige Leistung nicht überschreitet.

Es gibt unterschiedliche Arten von Wechselrichtern, die bei Photovoltaik-Anlagen zum Einsatz kommen. Bei Balkonkraftwerken sind es in der Regel Mikrowechselrichter oder auch Modulwechselrichter, wenn sie direkt mit einem Solarmodul verbunden sind.

Wie funktioniert ein Wechselrichter?

Die Solarmodule eines Balkonkraftwerks erzeugen Gleichstrom, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Die Hauptaufgabe eines Solarwechselrichters besteht daher darin, den von den Solarzellen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der im Haushalt genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Außerdem optimiert der Wechselrichter die Leistung der Solarmodule, indem er den erzeugten Gleichstrom an die jeweilige Spannung und Frequenz des Stromnetzes anpasst. Dadurch wird die Effizienz der Energieerzeugung maximiert.

Wie wird Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt?

Wer sich dafür interessiert, wie aus Gleichstrom Wechselstrom wird, hier ein kleiner Technik-Exkurs: Der Wechselrichter erzeugt Wechselstrom, indem er die elektrischen Signale in einem bestimmten Muster hin und her schickt. Hierbei werden kleine Bausteine wie Transistoren und Dioden benutzt, um die Richtung des Stroms zu steuern.

Je nach Bedarf wird der erzeugte Wechselstrom durch den Wechselrichter geglättet. Das bedeutet, dass der Strom so angepasst wird, dass er gleichmäßig fließt. Das ist wichtig, damit unsere elektronischen Geräte stabil und zuverlässig funktionieren.

Wenn die Solaranlage ans öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, sorgt der Wechselrichter dafür, dass der erzeugte Strom genau zu dem passt, was das Stromnetz braucht. Das geschieht, indem er die Frequenz und Spannung des Stroms an die des Netzstroms anpasst.

Was muss ich bei einem Wechselrichter für Balkonkraftwerke beachten?

Wie die Warnung der Bundesnetzagentur (siehe oben) zeigt, ist Wechselrichter nicht gleich Wechselrichter. Daher hier die Tipps der Bundesnetzagentur, worauf Käufer:innen von Balkonkraftwerken und Wechselrichtern achten sollten:

  • Bestelle online nur bei seriösen und bekannten Quellen. Informiere dich vorher über den Anbieter, zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen.
  • Prüfe, ob eine Adresse in der EU angegeben ist, unter der du den Anbieter oder seinen Partner erreichen kannst. Diese Adresse muss auf dem Produkt oder seiner Verpackung, dem Paket oder in einem Begleitdokument angegeben werden.
  • Prüfe, ob das Produkt mit einem CE-Kennzeichen korrekt versehen ist.
  • Vergewissere dich, dass Angaben zu allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie Widerrufs- und Rückgabebelehrungen vorhanden sind.
  • Prüfe die Beschreibung des Produkts sorgfältig. Achte insbesondere darauf, dass Hinweise auf eine deutschsprachige Bedienungsanleitung vorliegen.
  • Der Preis sollte im Vergleich zu Mitbewerbern plausibel sein.
  • Wenn du unsicher bist, stelle dem Verkäufer Fragen zum Produkt. Seriöse Verkäufer beantworten Fragen zügig und gern.
  • Achte darauf, dass der Steckertyp auch in Deutschland verwendbar ist.

Welche Leistung sollten Wechselrichter für Balkonkraftwerke haben?

Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks mit vereinfachter Anmeldung liegt die vorgeschriebene Leistungsgrenze bei 600 Watt. Im Laufe des Jahres 2024 soll die sogenannte Bagatellgrenze angehoben werden. Dann liegt die Leistungsgrenze bei 800 Watt. Sofern man hohe Erträge mit seinem Balkonkraftwerk erzielen möchte, sollte ein Wechselrichter daher eine Leistung von 800 Watt haben und, sofern noch nötig, auf 600 Watt drosselbar sein. Falls man bspw. nur Platz für ein Solarmodul hat, ist ein Wechselrichter mit einer geringeren Wattzahl natürlich ausreichend.

Bei der Gelegenheit: Die Leistung der Solarmodule muss nicht unter der Wattgrenze des Wechselrichters liegen. Beispielsweise kann man auch ein Balkonkraftwerk mit vier Solarmodulen betreiben. Je nach Eignung des Wechselrichters kann dieser die Leistung auf die erlaubte Grenze von 600 bzw. 800 Watt drosseln.

Was unterscheidet einen guten Wechselrichter von einem weniger guten?

Auch wenn euer Anbieter alle Kriterien erfüllt, die die Bundesnetzagentur empfiehlt, gibt es auch bei seriösen Anbietern von Wechselrichtern Unterschiede.

  • Größe und Gehäuse: Je nach Einsatzort können Größe und Gewicht des Kastens ein Faktor sein, der zu berücksichtigen ist. Auf einem kleinen Balkon sollte der Wechselrichter möglichst wenig Raum einnehmen. Außerdem sollte man darauf achten, dass das Gerät für den Außenbereich geeignet und wasserdicht ist.
  • Lebensdauer: Wechselrichter sind weniger langlebig als Solarmodule. Achte daher beim Wechselrichter auf eine lange Lebensdauer beziehungsweise Garantie. Yuma gewährt zum Beispiel für den Hoymiles Wechselrichter eine Standard-Garantiezeit von 12 Jahren, die bei Bedarf verlängert werden kann.
  • Wirkungsgrad: Wie viel des eingehenden Stroms kommen nach der Umwandlung im Wechselrichter in der Steckdose an? Ein guter Wirkungsgrad liegt bei 94 Prozent und mehr.

Worauf ist bei der Montage eines Wechselrichters zu achten?

Idealerweise wird der Wechselrichter fest direkt am Solarmodul montiert. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass er nicht herunterfallen kann und so jemanden verletzen könnte. Der Standort sollte schattig sein, damit das Gerät nicht überhitzt. Auch wenn die Gehäuse in der Regel wassergeschützt sind, sollte man sie nicht so aufstellen, dass sie zum Beispiel Starkregen unmittelbar ausgesetzt sind.

Fazit

Der Wechselrichter ist eine zentrale Komponente eines Balkonkraftwerks, da er den erzeugten Gleichstrom in den für den Hausgebrauch benötigten Wechselstrom umwandelt. Es ist wichtig, einen qualitativ hochwertigen Wechselrichter zu wählen, da minderwertige Geräte gefährlich sein können. Ein guter Wechselrichter zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer, einen hohen Wirkungsgrad und eine ausreichende Anzahl von Anschlüssen aus. Insgesamt ist es wichtig, beim Kauf eines Wechselrichters für Balkonkraftwerke sorgfältig vorzugehen und auf Qualität und Sicherheitsmerkmale zu achten, um eine effiziente und sichere Nutzung der erzeugten Solarenergie zu gewährleisten.

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Andreas König

Als Content-Manager kümmert sich Andreas bei Yuma um Redaktionelles. Hier nutzt er seine Erfahrung aus dem technischen Vertrieb und diversen Redaktionen, um über News und Wissenswertes zur Photovoltaik zu informieren.